#GebtKindernIhrGeldZurück

Am 7. Mai 2021 hat der Bundesrat endlich die Haftung der Kinder für ihre Eltern von 75% Kostenbeitrag auf 25% Kostenbeitrag gesenkt. Das heißt: Wenn Kinder in Einrichtungen aufwachsen, weil ihre Eltern Hilfen zur Erziehung erhalten, müssen die Mädchen und Jungen in Ausbildung weiterhin 25% ihrer Ausbildungsvergütung an das Jugendamt abgeben!

Wir sind erleichtert, sagen aber nicht „Danke“

Für die Beitragssenkung wollen wir nicht danken! Es ist unser Geld! Skandalös bleibt, dass es 30 Jahre (seit Einführung des KJHG) möglich war, wehrlosen Kindern 75% ihres verdienten Geldes abzuknöpfen. Jetzt geht es vermindert mit 25% weiter. Dabei geraten Kinder völlig unverschuldet in diese für sie ohnehin meist traumatisierende Lebenslage.

Weiterhin 25% vom selbst verdienten Geld abgeben?

Wir verstehen die Botschaft des Gesetzgebers nicht. Welche Logik steckt dahinter? Die Höhe der Zwangsabgabe wird verringert. Soll das heißen, die Kinder in Einrichtungen sind ein bisschen Schuld an dem Hilfebedarf ihrer Eltern? Ja – wenn wir gekonnt hätten, hätten sich wohl alle von uns andere Lebensumstände ausgesucht.

Der Lebensarchitektur e.V. wurde 2014 von beruflich erfolgreichen Menschen gegründet, die selbst in Einrichtungen gelebt haben – mit dem Ziel, endlich den Kindern in Einrichtungen eine Stimme zu geben. Jahrzehnte lang mussten und müssen die Kinder in Einrichtungen erleben, dass sie sich nicht dagegen wehren können. Soziale Organisationen scheuten oft das Thema, in jedem Fall vermissten wir in 30 Jahren die Leidenschaft und den Erfolgswillen zur Abschaffung der finanziellen Kinderhaftung für ihre Eltern. Wie keine andere Organisation wendet sich heute die Lebensarchitektur an die Öffentlichkeit.

So kann die beschlossene Gesetzesänderung nur ein erster Schritt gewesen sein. Unser Ziel ist und bleibt, den Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen nicht länger die Verantwortung für ihre Lebensumstände zu geben und sie selbst dafür bezahlen zu lassen. Ganz im Gegenteil zeigt die Änderung ja, dass die Regelung falsch war und diesen Kindern jahrelang Geld abgenommen wurde, das ihnen eigentlich zustände. Und damit wäre der nächste Schritt eigentlich klar:

Gebt Kindern ihr Geld zurück!

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