Spende der Zahnarztpraxis Gustav Dornheim

Es war ein normaler Abend als Familie Dornheim am Abend das Magazin Report in der ARD sahen. Auf einmal sagte Frau Dornheim zu ihrem Mann: Du, den kennen wir doch! Das ist Herr Kuhn, geschäftsführender Vorstand des Lebensarchitektur e.V..

Tatsächlich saß der Patient, sonst auf dem Zahnarztstuhl, auf einmal in der ARD. Aufmerksam verfolgte das Ehepaar den Bericht, dass Kinder 75% von dem was sie sich verdienen, an das Jugendamt abgeben müssen, wenn ihre Eltern Hilfen zur Erziehung erhalten. Ein Skandal war ihre einhellige Meinung! So entschlossen sie sich ihre nächsten Spendenaktion in ihrer Zahnarztpraxis auch zugunsten der Lebensarchitektur durchzuführen. Damit es nicht vergessen wird, wurde die Lebensarchitektur an den Küchenschrank gepinnt.

Dann war es soweit. Viele Patienten der Zahnarztpraxis spendeten ihr Zahngold für einen guten Zweck. Dazu stieg und stieg der Goldpreis. Den Kindern, die für die Leistungen des Jugendamtes an ihre Eltern in Haftung genommen werden, konnte nun der Rücken gestärkt werden. Herr und Frau Dornheim entschieden: 2000 € gehen an den Lebensarchitektur e.V..

Die unermüdliche Öffentlichkeitsarbeit der Lebensarchitektur trägt inzwischen zu einem Teilerfolg bei. Ein aktueller Kabinettsentwurf der Bundesregierung sieht vor, statt 75% von dem was sich Kinder und Jugendliche verdienen, noch 25% als Kostenbeteiligung abzuverlangen.

Dazu sagt Marco Weiß, Vorsitzender des Lebensarchitektur-Kuratoriums und Unternehmer, der selbst in Einrichtungen aufgewachsen ist:

Ohne Frage sind die Reduzierung der Abgabepflicht auf 25% eine Verbesserung, aber die Diskriminierung bleibt. Wenn Eltern Hilfen zur Erziehung erhalten, warum müssen dann die Kinder dafür finanziell haften?

Für die Kinder ist diese Situation ohnehin schon belastend genug. Warum werden Kinder in Einrichtungen nicht gleich behandelt und erhalten die gleichen Startbedingungen wie Kinder, die bei ihren Eltern aufwachsen? Gegen die Haftung der Kinder in Einrichtungen wird daher der Lebensarchitektur solange kämpfen, bis sie abgeschafft ist. Es kann nicht sein, dass Kinder in Deutschland nach den Hilfen für ihre Eltern unterschieden werden.

Als Ursache für die Inhaftungsnahme der Kinder macht der Lebensarchitektur e.V. auch die pädagogische Profession aus, die antritt den Kindern zu helfen. Wer Kinder z.B. als „Fälle“, ihr Zuhause als „stationäres Wohnen und Gruppe“ bezeichnet, macht damit deutlich, dass dies keine normalen Kinder sind. Niemand nennt sein Zuhause so. Wenn Eltern Hilfen zur Erziehung erhalten, werden ihre Kinder zu Problemfällen ganz professionell gemacht.

Besprechungen über Kinder heißen ganz ungeniert „Fallbesprechungen“ uvm.. Dabei erfahren wir viel Zustimmung von Professionellen. Sie kritisieren z.B. die Fallsprache um im nächsten Moment wieder von ihren „Fällen“ zu sprechen. Es ist eine abartige Fachsprache, die bis heute die professionellen Hilfen dominiert. Ein Phlegmatismus verhindert ein anderes Bild auf die anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Daher fordert der Lebensarchitektur e.V. die Gesetzestexte zu verändern, die Ausbildungsinhalte und die Erziehungspraxis zu normalisieren (sog. Paradigma der Normalität) und als Voraussetzung für eine Betriebserlaubnis jede Form der Stigmatisierung und Pathologisierung in den Hilfen zur Erziehung zu untersagen.

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