Bienenfortbildung für die Lebensarchitektur-Wohngemeinschaft in Lagerlechfeld

Zum Konzept der Lebensarchitekturpädagogik gehören wiederkehrende Fortbildungen für alle Bewohner zur Förderung der Allgemeinbildung.

Der kalte Septembertag im Bienenhaus in Peißenberg bot beste Voraussetzungen, dass die zahlreichen Bienenvölker „zu Hause“ waren und der erfahrene Imker und Vorsitzende des Lebensarchitektur-Kuratoriums Klaus Hirschvogel, den Bewohnern der Lebensarchitektur-Wohngemeinschaft in Lagerlechfeld, einen tiefen Einblick in das Leben der Bienenvölker geben konnte.

26 Bienenvölker zählt aktuell Hirschvogel. Die Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden erfuhren, dass es eine Sommerbiene gibt, die ca. 6 Wochen lebt, während die Winterbienen, die jetzt schlüpfen, einer 7-9 -monatigen Lebenserwartung entgegenfliegen. 

Beim Öffnen des ersten Bienenstocks ertönte ein lautes Summen, das eine Beunruhigung des Bienenvolkes verriet. Hirschvogel riet davon ab, bei dieser Unruhe weiteren Einblick in das Bienenvolk zu nehmen. 

Im Bienenvolk daneben war es dagegen vollkommen still. Die Bienen ließen es sich gefallen, dass ihre Waben herausgenommen und geprüft wurden. Eine hungrige Wespe verirrte sich in diesem Moment in den Bienenstock, die umgehend von Wächterbienen tödlich abgestochen wurde. 

Überhaupt beeindruckte die Fortbildungsteilnehmer das Innenleben der Bienenfamilie. Arbeiterbienen, Drohnen und Königin lassen einen hochorganisierten Bienenstaat erkennen. Brutwaben und reine Honigwaben zeigte und erläuterte Hirschvogel. 

Auch die Zucht der Bienenköniginnen durch eine spezielle Ernährung durch die Arbeiterinnen ist durchorganisiert. Unproduktive Königinnen stechen die Arbeiterbienen selbst ab und ziehen neue Könniginnen selbst heran. Eine ständige Aufmerksamkeit ist notwendig, dass nicht ein Teil des Bienenvolkes mit einer neuen Königin auf einmal ausschwärmt. 

Bei so viel perfekter Organisation verwundert es dann nicht, dass 3 Honigernten im Jahr für den Imker möglich werden. Dabei unterscheidet sich jeweils der Honig in der Qualität und im Geschmack. 40-50 kg Honig kommen bei einer einzigen Ernte zusammen, die der Imker als Lohn für seine Mühen aus den Waben schleudern kann.

Fasziniert waren am Schluss alle Teilnehmer von der Bienen-Fortbildung, die im Klosterwirt in Polling beim gemeinsamen Abendessen ausklang. Jeder der Jungs erhielt vom Kuratoriumsvorsitzenden der Lebensarchitektur ein Glas frischen Honig aus der aktuellen Ernte, den sie stolz nach Hause in ihre Wohngemeinschaft mitnahmen.    

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